
Diversity Accelerator
Diversität schafft keine Harmonie, sondern erfordert Energie. Es ist deutlich einfacher, Entscheidungen in einer homogenen Gruppe zu treffen, in der ohnehin alle einer Meinung sind. Doch mehr Diversität in Unternehmen zu schaffen, ist nicht nur ein Gebot der Fairness und Chancengleichheit, sondern lohnt sich für Unternehmen auch wirtschaftlich. Je diverser Unternehmen aufgestellt sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein – zu diesem Ergebnis kam 2020 die McKinsey-Studie „Diversity wins“.
Allerdings steht die Tatsache, dass bestimmte Gruppen Schwierigkeiten haben, erfolgreich ein Unternehmen zu gründen, im Kontrast zu dem Potenzial, das eine vielfältigere Startup-Landschaft für die Wirtschaft bietet. In Deutschland könnten bis 2030 über 41.000 neue Start-ups entstehen, die Wachstum und Innovation fördern. Möglich wird dies aber nur, wenn mehr Frauen, Nicht-Akademiker:innen, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund ermutigt werden, sich als Unternehmer:innen zu betätigen.
Um die Entwicklung hin zu einer diverseren Gründerlandschaft zu beschleunigen, haben McKinsey und Handelsblatt den Diversity Accelerator Award ins Leben gerufen. Der Preis soll helfen, die notwendige Aufmerksamkeit für Vormacher:innen zu schaffen, die als Vorbild für eine vielfältigere Unternehmensorganisation dienen und so Einfluss auf Entscheidungsträger:innen nehmen können.
Gesucht werden:
• Menschen, Organisationen oder Unternehmen, die sich persönlich oder mit ihrem Geschäftsmodell für eine diversere Arbeitswelt und Start-up-Kultur einsetzen oder
• Diversität als integralen Bestandteil in der Unternehmenskultur verankert haben
Der Diversitätspreis berücksichtigt alle sieben Diversity-Dimensionen: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft.
Der Diversity Accelerator Award ist die natürliche Weiterentwicklung des Female Founder Awards, der 2019 von Handelsblatt und McKinsey ins Leben gerufen wurde. Dieser verfolgte das Ziel, erfolgreichen Gründerinnen eine Bühne bieten, damit langfristig mehr Frauen den Schritt in die Unternehmensgründung wagen. Der Diversitätspreis nimmt nun alle Diversitätsdimensionen in den Blick, um die Realität unterschiedlicher gründungsbenachteiligter Gruppen sichtbar zu machen und bestehende Mechanismen zu verändern.
Finalisten 2023
Arbeiterkind
Die Vision von ArbeiterKind.de ist, dass in Deutschland jedes Kind aus einer nicht-akademischen Familie mit geeigneter Qualifikation die Chance auf einen Bildungsaufstieg erhält. Die gemeinnützige und spendenfinanzierte Organisation ArbeiterKind.de ermutigt seit Mai 2008 Schüler:innen aus
Familien ohne akademische Tradition zur Aufnahme eines Hochschulstudiums und unterstützt sie als Studierende auf ihrem Weg zum Studienabschluss und Berufseinstieg. Durch ein bundesweites Netzwerk von tausenden Ehrenamtlichen in rund 80 lokalen ArbeiterKind.de-Gruppen werden Schüler:innen, Studierende und auch Eltern über den Studienalltag und Möglichkeiten der Studienfinanzierung informiert.
FINALIST

Wolf Dermann und Katja Urbatsch haben ArbeiterKind.de 2008 gegründet (Credit: Sophia Lukasch Photography)
socialbee
socialbee ist Deutschlands erster Integrationsdienstleister. Seit 2016 integrieren wir Geflüchtete und Migrant:innen in den Arbeitsmarkt. So helfen wir nicht nur benachteiligten Menschen, sich ein neues Leben in Deutschland aufzubauen, sondern unterstützen Unternehmen auch dabei, sich divers und zukunftsfähig aufzustellen. Unser Schlüssel zum Erfolg ist dabei unser ganzheitliches Betreuungsprogramm: wir qualifizieren und vermitteln nicht nur, sondern stellen sicher, dass jedes Arbeitsverhältnis auch langfristig erfolgreich ist.
FINALIST

Socialbee: socialbee Geschäftsführung Zarah Bruhn und Robert Kratzer
myAbility
10,4 Millionen Menschen mit Behinderungen leben in Deutschland. Der Weg zu einer inklusiven Gesellschaft, in der Menschen mit Behinderungen selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind, ist noch nicht geschafft.
Doch myAbility hat eine Vision: Eine inklusive Wirtschaft, in der Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt ihre Potenziale einbringen können. myAbility gestaltet diese inklusive Wirtschaft – mit Euch.
Durch Schulungen und eine E-Learning-Plattform bietet das Sozialunternehmen Basiswissen zu den Themen Behinderung und Inklusion und hilft dabei, Vorurteile abzubauen. Das Karriereprogramm für Berufseinsteiger:innen mit Behinderungen begleitet Talente auf dem Weg zu einer selbstbestimmten Karriere. Beratungen zu digitaler Barrierefreiheit machen Produkte und Webseiten der Kund:innen zugänglicher. myAbility unterstützt bei der Umsetzung und Gestaltung von Inklusionsstrategien. Die Jobplattform myAbility.jobs mit derzeit 4.500 Jobs ist die größte Plattform für Jobsuchende mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen im DACH-Raum.
Das inklusive Team von myAbility, in dem etwa 40% der Mitarbeitenden mit einer Behinderung leben, hat sich zum Ziel gesetzt, diese moderne Vision von Inklusion in die Welt zu tragen.
We spark the joy of disAbility Inclusion.
FINALIST

myAbility: Gründerteam vlnr: Michael Aumann, Gregor Demblin, Wolfgang Kowatsch (Credit: Renée del Messier)
Jurystimmen

Diversität in Start-ups ist entscheidend für Innovation und Erfolg. Vielfältige Teams fördern Fairness und Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem Diversity Accelerator Award geben wir Vormacher:innen einer diversen Gründerlandschaft und Arbeitswelt die verdiente Sichtbarkeit, um den Wandel voranzutreiben. Zusammen können wir Herausforderungen bewältigen und eine inklusive Zukunft schaffen.
Hanna Asmussen, Co-Founder & CEO Lokalyze, Preisträgerin Female Founder Award 2022

Wie wir alle wissen, sind diverse Teams nachweislich innovativer und haben ein höheres Erfolgspotenzial. Die Aufnahme des ESG-Kriteriums für die Bewertung der Start-ups, sowie die Vergabe des Diversity Accelerator Award an Beschleuniger einer diverseren Arbeits- und Start-up-Welt, ist daher ein wichtiger und richtiger Schritt! Diverse Unternehmen fördern nicht nur die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, sondern tragen zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft bei. Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen und eine nachhaltige, inklusive und erfolgreiche Zukunft für alle schaffen.
Susanne Kadner, Co-Founder & Head of Ecosystems CIRCULAR REPUBLIC, UnternehmerTUM

Diverse Teams sind nachweislich innovativer und oft erfolgreicher. Daher ist die Aufnahme des ESG-Kriteriums für die Bewertung der Start-ups ein wichtiger und richtiger Schritt.
Sebastian Matthes, Chefredakteur Handelsblatt

Vielfalt ist ein entscheidender Faktor für unseren Erfolg. Sie hilft uns, die talentiertesten und qualifiziertesten Mitarbeiter:innen weltweit zu gewinnen und unsere Klient:innen bestmöglich zu unterstützen. Vielfältigere Teams haben kreativere Ideen und finden bessere Lösungen. Davon brauchen wir noch mehr – in Deutschland, Österreich, Schweiz und ganz Europa. Denn wir alle wissen: Es liegen viele komplexe Herausforderungen vor uns. Mit der Unterstützung des Diversity Accelerator Awards wollen wir dazu beitragen, die Bedeutung von Diversität in Organisationen zu fördern und Inklusion fest in der Unternehmenskultur zu verankern – für Fairness und das beste Ergebnis!
Fabian Billing, Deutschlandchef McKinsey & Company