Rückblick: The Spark 2016

Im ersten Jahr von The Spark – Der deutsche Digitalpreise suchten Handelsblatt und McKinsey Unternehmen, deren digitale Funken das Potential hatten, das Feuer der vierten industriellen Revolution zu entfachen. Unternehmen, die ihre Stärke bereits bewiesen hatten und bereit für den großen Durchbruch waren. Unternehmen, deren Idee für die Industrie skalierbar war.Unternehmen, deren Innovationen einen hohen Einfluss auf die Branche hatten.

DIE PREISVERLEIHUNG

Am 6. Oktober 2016 haben wir die Gewinner von The Spark – Der deutsche Digitalpreis 2016 in Berlin gefeiert.

Die Preisverleihung fand im Umspannwerk am Alexanderplatz in Berlin statt. Dort zeichneten das Handelsblatt und McKinsey vor rund 160 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Preisträger von The Spark – Der deutsche Digitalpreis aus. Einer der Höhepunkte der diesjährigen Preisverleihung war die Rede von Margit Wennmachers, die aus dem Silicon Valley angereist war. Die deutsch-amerikanische Entrepreneurin und Partnerin der Venture-Capital-Gesellschaft Andreessen Horowitz berichtete, wie Kapitalgeber junge Unternehmen analysieren und welche Trends an der US-Westküste derzeit den Ton angeben.

DIE GEWINNER

Alle zehn Finalisten haben die drei Bewertungskriterien „Neuartigkeit“, „Skalierbarkeit“ und „Kundennutzen“erfüllt, doch drei von ihnen haben die Jury besonders überzeugt.

Die Gewinner von The Spark – Der deutsche Digitalpreis 2016 sind:

Preisverleihung The Spark

1. relayr GmbH

Das „Internet der Dinge“ ist in aller Munde – aber wie kommen die Dinge eigentlich ins Internet? Um diese Frage kümmert sich das Start-up Relayr. Der Baukasten, mit dessen Hilfe die Unternehmen in kürzester Zeit messbare Daten wie Temperatur, Gewicht oder Feuchtigkeit aus allen erdenklichen Gegenständen auslesen, in der Cloud vernetzen und daraus digitale Anwendungen erzeugen können, überzeugte nicht nur die Jury von The Spark. Auch Geldgeber wie der US-Investor Kleiner Perkins aus dem Silicon Valley oder der IT-Konzern Cisco glauben an die Idee von Jackson Bond und Josef Brunner. Schließlich beeindrucken sie nicht nur mit Technik, sondern zudem mit prominenten Kunden. Zu den Auftraggebern gehört neben Bosch auch der Aufzughersteller Schindler, der seine Fahrstühle jetzt nicht nur aus der Ferne wartet, sondern auch noch Werbung während der Fahrt einspielt. Zwei Jahre nach der Gründung machte Relayr schon 2,7 Millionen Euro Umsatz. Die nächste Finanzierungsrunde, verrieten die Gründer, steht kurz vor dem Abschluss.

2. Konux Inc.

Wenn sich diese Innovation durchsetzt, sollten die Züge der Deutschen Bahn bald pünktlicher werden: Das Start-up Konux entwickelt Sensoren, die den Zustand von Weichen überwachen. Die gewonnenen Daten geben Auskunft darüber, welchen Temperaturen, Vibrationen oder Druckverhältnissen die Weichen ausgesetzt sind. Eine Software analysiert die Daten und sagt voraus, wann eine Reparatur fällig ist – möglichst, bevor der Schienenverkehr zusammenbricht. Gegründet wurde Konux von Andreas Kunze, Dennis Humhal, Husam Ghanem und Vlad Lata. Im vergangenen April sammelten sie 7,5 Millionen Dollar Risikokapital ein, unter anderem von Andy Bechtolsheim, dem ersten Google-Investor. Ein Teil des deutschen Schienennetzes ist bereits mit den Sensoren von Konux versehen. Andreas Kunze ist zuversichtlich, dass bald alle Weichen überwacht werden und die Technik auch in anderen, wartungsintensiven Branchen zur Anwendung kommt. Bei der Bahn sei das Thema jedenfalls „ganz oben“ angesiedelt.

Preisverleihung The Spark

Preisverleihung The Spark

3. NavVis GmbH

Fabrikhallen, Museen, Einkaufszentren: „Viele Gebäude sind eine digitale Ödnis“, sagt Felix Reinshagen, Mitgründer und Chef des Münchner Start-ups Navvis. Während die Außenwelt dank Satellitenbildern und Verkehrsdaten genau vermessen sei, gebe es von den meisten Innenräumen keine digitalen Karten.Seine Mitgründer, Georg Schroth, Sebastian Hilsenbeck und Robert Huitl haben dafür eine Technologie entwickelt – eine Art Trolley, den man durch die Räume zieht, wie einen Einkaufswagen. Dieses Verfahren sei „nicht teurer, als ein Gebäude zu reinigen“, sagt Reinshagen – der Preis pro Quadratmeter liege bei weniger als zehn Cent. Eine App dient als Navigationssystem, das auch ohne GPS auskommt. Die Anwendungen sind vielfältig. So nutzen fast alle großen Autohersteller das System, um digitale Abbilder ihrer Produktionsstraßen zu schaffen. Das jüngste Projekt können auch Privatleute testen: Eine Navigation durch den Flughafen München mit seinen Geschäften, Restaurants und Gates.

DIE FINALISTEN

Von März bis August 2016 suchten wir die besten Bewerber und fanden zehn, die wir als Finalisten gekürt haben. Dies sind die Finalisten 2016 im Überblick:

Finalist 1

iTiZZiMO

Mit Simplifier, ihrer Smart Business Plattform für die Industrie 4.0 konnte iTiZZiMO die Juroren mehr als überzeugen.

Finalist 2

nextLap

nextLap überzeugte die Jury mit IP/1 ihrer Softwareplattform für IoT Lösungen in der Produktion 4.0

Finalist 3

IdentPro

IdentPro überzeugte die Jury mit Lösungen für das automatische Identifizieren und Verfolgen von Objekten in Produktion und Logistik. Hierzu nutzt IdentPro das 3D-Staplerleitsystem sowie verschiedene Auto-ID-Techniken wie RFID und NFC.

Finalist 4

Cassantec

Cassantec erreicht mit Cassantec Prognostics das Finale. Mit diesem innovativen Produkt bietet Cassantec, basierend auf historischen und aktuellen Zustands- und Prozessdaten präzise Verfügbarkeitsprognosen für ein optimales Maschinen- und Anlagenmanagement.

Finalist 5

Konux

KONUX überzeugt uns mit ihren innovativen Sensorsystemen, bei denen KONUX Sensoren mit Datenanalysesoftware verbunden werden. So können bestehende Maschinen nachgerüstet und die Daten mit künstlicher Intelligenz ausgewertet werden, um die Effizienz von Prozessen zu steigern.

Finalist 6

SemVox

SemVox erreichte mit seiner Technologie zur Sprachsteuerung und proaktiven Assistenz das Finale. Sie ermöglicht eine berührungsfreie und effiziente Interaktion zwischen Mensch und Maschine – in der Produktion, bei der Qualitätssicherung, Warenwirtschaft und bei Service-Aufgaben.

Finalist 7

relayr

relayr überzeugt uns mit ihrer geräte- und protokollunabhängigen Cloud-Plattform. Das Angebot beinhaltet neben der Plattform selbst auch ein Nachrüstset zur Erhebung von benötigten Sensordaten und unterstützt als ersten Hauptanwendungsfall „predictive maintenance“. Darüber hinaus ermöglicht die Plattform den Kunden die Entwicklung von neuen, eigenen Service-Modellen.

Finalist 8

gestigon

gestigon erreicht mit ihrer Software zur Erkennung von Körpersprachen- und Gestenerkennung das Finale. Auf Basis von 3D-Daten werden Softwarelösungen zur Skelett- und Gestenerkennung von Menschen entwickelt. Diese können zum Beispiel zur Steuerung von Virtual- und Augmented-Reality-Geräten im industriellen Umfeld verwendet werden.

Finalist 9

Re’flekt

Re’flekt ist aufgrund der Augmented Reality Plattform ausgewählt worden, die Unternehmen die schnelle Verknüpfung von virtuellen Inhalten mit realen Objekten ermöglicht und die Erstellung von Augmented Reality Applikationen auch für Nutzer ohne Programmierkenntnisse möglich macht.

Finalist 10

NavVis

NavVis überzeugte die Jury mit einer Lösung zur genauen und fotorealistischen 3D-Kartierung von Gebäuden, die eine Indoor-Navigation ermöglicht und mit digitalen Informationen und ortsbezogenen Diensten für Innenräume angereichert werden kann.

DIE JURY

Am 13. September 2016 fand in Düsseldorf die Jurysitzung von The Spark – Der deutsche Digitalpreis statt. Alle Finalisten waren persönlich vor Ort, um ihr Business der Jury vorzustellen. Die Jurysitzung war geprägt von Innovation, Begeisterung, Unternehmertum und regem Austausch.

In 2016 wählte eine hochkarätige Jury mit hohem fachlichem Know-How aus den Bewerbungen die Gewinner aus:

Sven Afhüppe

Chefredakteur Handelsblatt

Cornelius BAur

Deutschlandchef McKinsey & Company

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Johann Jungwirth

Chief Digital Officer Volkswagen AG

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Claudia Nemat

Mitglied des Vorstands der Deutschen Telekom AG, verantwortlich für den Geschäftsbereich Europa und Technik

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Anton S. Huber

CEO Digital Factory Division Siemens

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Peter Leibinger

Stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der TRUMPF GmbH + Co. KG und Vorsitzender des Geschäftsbereichs Lasertechnik/Elektronik, verantwortlich für Forschung und Entwicklung.

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Anastassia Lauterbach

CEO und Gründerin 1AU-Ventures

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Jörn Nikolay

Managing Director und Leiter DACH General Atlantic

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Dr. Siegfried Dais

Gesellschafter der Robert Bosch Industrietreuhand KG und ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Robert Bosch GmbH

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Dr. Jürgen Meffert

Director (Senior Partner) McKinsey & Company, Leiter Digital B2B Practice

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Frank Dopheide

Geschäftsführer Verlagsgruppe Handelsblatt GmbH & Co. KG

DIE WISSENSCHAFTLICHEN PARTNER

Prof. Michael Dowling

Lehrstuhl für Innovations- und Technologiemanagement Universität Regensburg und Vorsitzender des Münchner Kreis

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Prof. Dr. Dieter A. Fensel

Direktor STI Innsbruck, Universität Innsbruck, Österreich

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Prof. Dr. Andreas Pinkwart

Rektor sowie Inhaber des Stiftungsfonds Deutsche Bank Lehrstuhls für Innovationsmanagement und Entrepreneurship an der HHL Leipzig Graduate School of Management